Sie haben sich entschieden, bereits nach einem Jahr aus dem Landrat zurückzutreten. Weshalb? Die zeitliche Belastung und speziell die Abwesenheit im Betrieb wurde durch die Kumulation verschiedener Engagements zu hoch.
Haben Sie mit diesem Aufwand für die politische Arbeit nicht gerechnet? Sehr wohl. Es war mir immer bewusst, dass die Ausübung eines Landratsmandats mit einem beachtlichen Zusatzaufwand verbunden ist. Nicht gerechnet habe ich aber mit meinem derzeitigen grossen schweizweiten Engagement für die Raiffeisengruppe.
Was machen Sie denn für die Raiffeisengruppe? Die Raiffeisengruppe befindet sich mitten in einer Neuausrichtung, was die Zusammenarbeit zwischen den 229 Banken und St. Gallen betrifft. In diesem Reformprojekt zeichne ich verantwortlich für die Erarbeitung neuer Strukturen unserer Organisation. Deshalb bin ich oft an Sitzungen in der ganzen Schweiz, was zu häufigen Abwesenheiten in der eigenen Raiffeisenbank Nidwalden führt.
Sie hätten ja auch aus dem Verwaltungsrat der Titlisbahnen zurücktreten können. Damit hätte ich nicht im Ansatz so viel Luft erhalten wie mit dem Rücktritt aus dem Landrat.
Oder Sie hätten dieses Amt gar nicht übernehmen sollen. Der Prozess für die Wahl in den Verwaltungsrat der Titlisbahnen hat bereits vor meiner Wahl in den Landrat begonnen. Die Alpgenossenschaft Trübsee hat mich bereits im Januar 2018 kontaktiert, ob ich für Sie als Vertreter für den Verwaltungsrat in Frage komme. Zu diesem Zeitpunkt war die heutige Konstellation nicht vorhersehbar.
Werden Sie die Arbeit im Landrat vermissen? Auf jeden Fall. Ich habe dieses Amt gerne und engagiert ausgeübt. Ich hoffe, dass dies meine Kolleginnen und Kollegen im Landrat auch so wahrgenommen haben. Mir gefällt die politische Arbeit für die CVP. Mir gefällt es, Allianzen zu schmieden und Mehrheiten zu beschaffen. Das werde ich auf jeden Fall vermissen.