Nein zur Kinderschutz­ini­­­­­­tiative

Der Titel der Initiative ist verfänglich. Wir alle wollen Kinder schützen! Die Erwartungen, welche damit einhergehen, können nicht erfüllt werden.

Die Initianten waren offensichtlich mit den Massnahmen der Behörden während der Corona-Pandemie unzufrieden. Um der Unzufriedenheit Nachdruck zu verleihen, ist das Bildungsgesetz der falsche Ort. Würde nämlich erneut eine «besondere Lage» eintreten, übersteuert das Epidemiengesetz des Bundes den Kanton. Darunter fiel in der Vergangenheit auch die Maskenpflicht in der Oberstufe. Sie wäre auch mit dem neuen Artikel nicht zu verhindern gewesen.

Das bestehende Angebot der schulärztlichen Dienste ist ein wichtiger Beitrag zur Volksgesundheit. Es stösst auf breite Akzeptanz und macht in der Praxis nirgendwo Probleme.

Die Initiative verlangt bei jeder neuen Massnahme eine Überprüfung der Urteilsfähigkeit der Schulkinder. Dies braucht Zeit und beschert den Schulen viel zusätzliche Arbeit. Bei der anschliessenden Durchsetzung der Massnahmen werden die Lehrpersonen den allfälligen Unmut abfedern müssen.

Die Initiative bringt keine Verbesserung für die Kinder und Jugendlichen und ist deshalb abzulehnen.

Franziska Rüttimann, Landrätin Buochs