Mangel an Pflegefachkräften

Wie steht es um den Mangel an Pflegefachkräften in Nidwalden?

Der Fachkräftemangel in Pflegeberufen ist nicht erst seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie in aller Munde. Der Schweiz fehlen schon bald zehntausende Pflegefachkräfte. Landrat Joseph Niederberger, Die Mitte Nidwalden, will vom Regierungsrat wissen, wie der Kanton Nidwalden aufgestellt ist. Zu diesem Zweck hat er eine Interpellation eingereicht.

 In seiner Interpellation will Mitte-Landrat Joseph Niederberger, Oberdorf, vom Regierungsrat unter anderem wissen, wie akut sich der Fachkräftemangel in Nidwalden präsentiert und mit welchen Massnahmen diesem entgegengewirkt werden kann. Auch sorgt sich Joseph Niederberger um die die hohe Zahl an Berufsaussteiger/-innen und die physische sowie psychische Arbeitsbelastung der Pflegenden. Institutionen, die Pflegepersonal beschäftigen, hätten im Vergleich zu anderen Unternehmen höhere Leistungsaufwände bei den Krankentaggeldern. Joseph Niederberger stellt in seinem Vorstoss die Frage, ob diese Tatsache mit der hohen Arbeitsbelastung in Spitälern und Heimen zusammenhänge.

 Weltweites Problem

«In den nächsten Jahren werden uns in der Schweiz zehntausende Pflegefachkräfte fehlen», begründet Joseph Niederberger seine Interpellation. «Pflegefachfrauen und-männer üben in unserer Gesellschaft einen eminent wichtigen Job aus, nicht erst seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie.» Da der Fachkräftemangel kein schweizerisches, sondern ein weltweites Problem sei, hätten diverse europäische Länder bereits Massnahmen zur Bekämpfung der Ursachen getroffen. «Wir müssen also damit rechnen, dass es in Zukunft noch schwieriger wird, aus dem Ausland Fachkräfte zu rekrutieren», so Joseph Niederberger.

Arbeitsbedingungen müssen sich verbessern

In seinem Vorstoss kommt der Interpellant auch auf die Pflegeinitiative sowie den indirekten Gegenvorschlag des Parlaments zu sprechen. Zwar sei der indirekte Gegenvorschlag zu begrüssen, doch ein wichtiger Punkt sei nicht aufgegriffen worden: Die Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Pflegefachkräfte blieben auf der Strecke. Tiefe Löhne, Stress, ein ständiger Interessenskonflikt zwischen der nötigen Aufmerksamkeit für die Patienten auf der einen und der geforderten Kosteneffizienz auf der anderen Seite. «Die Situation für das Pflegepersonal muss sich verbessern», gibt sich Joseph Niederberger überzeugt. «Wir benötigen genügend Personal, denn es geht nicht an, dass die Arbeit unter ständigem Zeitdruck erledigt werden muss und sich Überstunden anhäufen. Es geht aber auch um Wertschätzung und gesellschaftliche Anerkennung.» Nun soll der Regierungsrat in einem Bericht darlegen, wie sich die Situation der Pflegefachkräfte in Nidwalden präsentiert.

Für Rückfragen:
Landrat Joseph Niederberger
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