Die Mitte Nidwalden nimmt Stellung zur Lehrpersonalverordnung. Die Kantonalpartei zeigt sich mit den Revisionsvorschlägen des Regierungsrates mehrheitlich einverstanden. Die wichtige Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer soll fair entschädigt werden. Unter diesem Aspekt fordert Die Mitte, dass eine Ungleichbehandlung beim Lohn der Kindergartenlehrpersonen abgeschafft wird.
Mit der Revision der Lehrpersonalverordnung will der Regierungsrat die Entlöhnung der Lehrerinnen und Lehrer teilweise anpassen. Die Mitte Nidwalden äussert sich in ihrer Stellungnahme grundsätzlich zustimmend zum Vernehmlassungsentwurf. So begrüsst die Partei etwa ausdrücklich, dass für die Festlegung des Anfangslohns auf das effektive Lebensalter abgestützt werden soll. Bislang wurden vorwiegend die Berufsjahre herangezogen, um den ersten Lohn einer Lehrperson zu bestimmen. «Diese Praxis lässt sich nicht stichhaltig rechtfertigen, da eine grosse Lebenserfahrung die fehlende Berufserfahrung durchaus kompensieren kann», hält Landrätin und Fraktionspräsidentin Franziska Rüttimann im Namen der Mitte Nidwalden fest. Die vorgeschlagene Änderung komme neben den Wiedereinsteigerinnen insbesondere jenen Personen zugute, die erst im Verlauf ihres Lebens in den Lehrerberuf einsteigen. Um den Lehrpersonalbedarf zu decken, seien die Quereinsteiger willkommen und sie sollten folglich auch nicht benachteiligt werden.
Entlastung für die Klassenlehrpersonen
Der Regierungsrat regt weiter an, dass den Klassenlehrpersonen zukünftig eine ganze Wochenlektion zugesprochen wird, um ihrem Zusatzaufwand gerecht zu werden. «Die Klassenlehrpersonen sehen sich tatsächlich mit immer mehr administrativer Arbeit konfrontiert», unterstützt Mitte-Landrat Norbert Rohrer diesen Vorschlag. Zugleich gestalte sich die Elternarbeit laufend zeitintensiver. «Es ist angebracht, diesen Zusatzaufwand in Form einer ganzen Wochenlektionen zu berücksichtigen.» Nach Ansicht der Mitte Nidwalden wäre es sogar angemessen, für die Klassenlehrerfunktion nicht nur eine, sondern zwei Wochenlektionen vorzusehen. «Wir sind aber als Kompromiss damit einverstanden, dass die Klassenlehrpersonen neu in jedem Fall eine ganze Wochenlektion angerechnet erhalten, ungeachtet ihres Unterrichtpensums», so Norbert Rohrer.
Ungerechte Lohnunterscheidung beim Kindergartenlehrpersonal
Nicht einverstanden zeigt sich Die Mitte Nidwalden hingegen mit der Lohnbandfestlegung der Kindergartenlehrperson. Die Höhe des Lohns unterscheidet sich, je nachdem welche Ausbildung jemand durchlaufen hat: Wer die Ausbildung altrechtlich über das Lehrerseminar absolviert hat, verdient heute weniger als jene Personen, die die Pädagogische Hochschule besucht haben. «Diese Unterscheidung lässt sich nicht rechtfertigen und muss aufgehoben werden», fordert Franziska Rüttimann. Auf der Sekundarstufe l soll diese Differenzierung richtigerweise nun abgeschafft werden. Begründet wird dies damit, dass Lehrerinnen und Lehrer, die den früheren Weg mit dem Lehrerseminar durchlaufen haben, viel Berufserfahrung mitbringen. Ferner hatten sie unzählige Weiterbildungen besucht. «Die gleiche Argumentation lässt sich auch auf die Kindergartenlehrpersonen anwenden.» Die Mitte Nidwalden bedauert es sehr, dass der Regierungsrat diese Angleichung nicht von sich aus in die Revision aufgenommen hat.
Lohngestaltung soll einheitlich erfolgen
Die Lehrerinnen und Lehrer tragen eine grosse Verantwortung. Sie leisten in unserer Gesellschaft einen unverzichtbaren Beitrag und werden in ihrem Beruf täglich aufs Neue herausgefordert. Der Mitte Nidwalden ist es daher wichtig, dass den Lehrpersonen auch in Form einer fairen Entschädigung Wertschätzung entgegengebracht wird. Dazu gehört für die Partei mitunter, dass die Lohngestaltung innerhalb des Kantons einheitlich erfolgt. Daher sollen die Gemeinden dazu angehalten werden, die Lohnfestlegungen abzusprechen und aufeinander abzustimmen.
Für Rückfragen:Landrätin und Fraktionspräsidentin Franziska Rüttimann, Buochs